Obedience

Obedience – was ist das?

Obedience (to obey = gehorchen), ist eine noch relativ junge Hundesportart in Deutschland. Wie auch Agility hat diese Sportart Ihren Ursprung in England.

Die erste Prüfungsordnung wurde am 1. Juli 2002 in Deutschland nach einem 1 ½ jährigen Pilotprojekt veröffentlicht, seit dem 01.01.2016 gilt nun die neueste Obedience – PO (http://www.vdh.de/aktuelle-nachrichten.110.html).

Beim offenen Obedience ist es egal welches Alter, welche Größe oder Abstammung der Hund hat. Natürlich gibt es einige Rassen, die besonders gut geeignet sind, da es in ihren Veranlagungen liegt. Ein Turnierrichter wird in seiner Wertung die rassespezifischen Merkmale aber immer berücksichtigen.

Es wird im Obedience ein besonderes Augenmerk auf die harmonische, freudige, korrekte und schnelle Ausführung der Übungen gelegt. Deswegen wird Obedience auch „Höhere Schule des Gehorsams“ genannt.

Aber es geht nicht nur um Schnelligkeit oder Gehorsam, sondern auch um das Sozialverhalten des Hundes, um das Miteinander von Mensch und Tier, Ausdauer, Motivation und Konzentration. Unter Obedience versteht man auch das Zusammenspiel von Hund und Mensch als Team.

Der Hund wird so ausgebildet, dass er mit Freude arbeitet.

Bevor man in Deutschland zu einer Prüfung antreten kann, benötigt man eine erfolgreich abgelegte VDH Begleithundeprüfung (BH). Bei der Begleithundeprüfung ist ein festes Schema vorgegeben, während man im Obedience von einem Ringsteward durch die Prüfung geführt wird und seinen Anweisungen zu folgen hat.

Das Laufschema wird vor dem Turnier vom Ringsteward und dem Richter ausgearbeitet.

Es gibt vier verschiedene Leistungsklassen mit kontinuierlich ansteigenden Leistungsanforderungen.

Wenn ein Team die Wertnote „vorzüglich“ erreicht hat, kann es in der nächsthöheren Klasse starten.

Ein Turnier besteht aus zwei Teilen, der Gruppenarbeit und der Einzelarbeit. Die Einzelarbeit beinhaltet die Leinenführigkeit oder die Freifolge sowie technische Übungen.

Übungen Beginner-Klasse

Übungen Klasse 1

  1. Verhalten gegenüber anderen Hunden (4)
  2. Stehen und Betasten (3)
  3. 2 Minuten Liegen in einer Gruppe mit Sichtkontakt (3)
  4. Freifolge (3)
  5. Sitz od. Platz aus der Bewegung (2)
  6. Voraussenden in ein 10 m entferntes Quadrat (3)
  7. Abrufen (3)
  8. Apport auf ebener Erde (3)
  9. Distanzkontrolle aus 5 m, 2 Wechsel (3)
  10. Um ein 10 m entferntes Pylon herumschicken (3)
  11. Gesamteindruck (2)

Summe 32

80 % vorzüglich 256,0 – 320,0 Punkte
70 % sehr gut 224,0  – bis 255,5 Punkte
60 % gut 192,0 – unter 223,5 Punkte

  1. 1 Minuten Sitzen in einer Gruppe mit Sichtkontakt (3)
  2. Freifolge (3)
  3. Steh aus der Bewegung (3)
  4. Abrufen (3)
  5. Sitz oder Platz aus der Bewegung (2)
  6. In ein 15 m entferntes Quadrat schicken (3)
  7. Holzapport (4)
  8. Distanzkontrolle aus 5 m , 4 Wechsel (3)
  9. Abrufen über eine Hürde (3)
  10. Um ein 10 m entferntes Pylon herumschicken (3)
  11. Gesamteindruck (2)

Summe 32

80 % vorzüglich 256,0 – 320,0 Punkte
70 % sehr gut 224,0  – bis 255,5 Punkte
60 % gut 192,0 – unter 223,5 Punkte

Übungen Klasse 2

Übungen Klasse 3

  1. 2 Minute Liegen in einer Gruppe, ohne Sichtkontakt (2)
  2. Freifolge (3)
  3. Steh und/od. Sitz und/od. Platz aus der Bewegung (3)
  4. Abrufen mit Steh (4)
  5. In ein Quadrat schicken mit Platz und Abrufen (4)
  6. Apportieren mit Richtungsanweisung (3)
  7. Geruchsidentifizierung aus 6 Holzgegenständen (4)
  8. Distanzkontrolle aus 10 m (4)
  9. Metallapport über eine Hürde (3)
  10. Gesamteindruck (2)

Summe 32

80 % vorzüglich 256,0 – 320,0 Punkte
70 % sehr gut 224,0  – bis 255,5 Punkte
60 % gut 192,0 – unter 223,5 Punkte

  1. 2 Minuten Sitzen in der Gruppe außer Sicht (2)
  2. 1 Minuten Liegen in der Gruppe mit Abrufen (2)
  3. Freifolge (3)
  4. Steh, Sitz und Platz aus der Bewegung (3)
  5. Abrufen mit Steh und Platz (4)
  6. In ein Quadrat schicken mit Richtungsanweisung, Platz und Abrufen (4)
  7. Holzapport mit Richtungsanweisung (3)
  8. Um einen Pylon senden, Steh/Sitz od. Platz und Holzapport mit Richtungsanweisung über eine Hürde (4)
  9. Geruchsidentifizierung aus 6-8 Holzgegenständen (3)
  10. Distanzkontrolle aus 15 m (4)

Summe 32

80 % vorzüglich 256,0 – 320,0 Punkte
70 % sehr gut 224,0  – bis 255,5 Punkte
60 % gut 192,0 – unter 223,5 Punkte

Internationale Regeln
CACIOB (Certificat d’Aptitude au Championnat) kann vergeben werden, wenn der Wettkampf bei der FCI als internationaler Wettkampf angemeldet ist.

In der Beginnerklasse liegt das Hauptaugenmerk auf der Wesensüberprüfung des Hundes. So muß hier eine ausführliche Gruppenarbeit absolviert werden, wobei die Übungen „Verhalten gegenüber anderen Hunden“ und „Stehen und Betasten“ unter Beweis zu stellen ist.

In den folgenden Klassen 1 – 3 werden die Anforderungen stetig höher. So erkennt man die Weiterentwicklung in den einzelnen Übungen wie zum Beispiel bei der Distanzkontrolle, der Geruchsindentifikation oder das Apportieren eines Gegenstandes – auch aus Metall.

Obedience bietet eine Vielzahl von Abwechslungen und Herausforderungen, wobei der Hund vom Mensch so ausgebildet wird, dass er freiwillig und mit Freude arbeitet.

Wir bieten Obedience-Training und -Ausbildung im Moment nur für Mitglieder an.

Gern können Sie uns bei Fragen kontaktieren unter:

obedience@teamsport-berlin.de

Buchtipp:

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