Was ist Agility?
Agility, zu deutsch Behändigkeit und Gewandtheit, ist die heute am weitesten verbreitete Hundesportart. Mit Hilfe von Kommandos, Gesten, Arm- und Handzeichen werden die Hunde durch ihren Hundeführer ohne Leine und ohne Berührung möglichst schnell, fehlerfrei und in der richtigen Reihenfolge der Geräte durch einen Hindernis-Parcours geführt.
Ein Agility-Durchgang besteht aus maximal 22 Geräten. Den Weg im Parcours und somit die Reihenfolge der Hindernisse legt ein Richter für jeden Durchgang und jedes Turnier neu fest. Das Aussehen, die Größe und die Beschaffenheit der Geräte (Hindernisse) ist für offizielle Turniere (Prüfungsläufe) normiert. Fehlerpunkte gibt es z.B. für zu überspringende Geräte, bei denen die aufliegende Stange fällt oder auch für ein Vorbeiführen am Hindernis, ein Fehler, den man als Verweigerung bezeichnet. In der Gesamtaddition steht also der Hund vorne, der die wenigsten Fehlerpunkte bei schnellster Zeit hat. Auch Disqualifikationen eines Teams können erfolgen, z.B. wenn die richtige Reihenfolge der Hindernisse nicht eingehalten wird oder wenn drei Verweigerungen sich zu einer Disqualifikation aufsummieren.
Innerhalb des Wettkampfes unterteilt sich das Starterfeld in verschiedene Klassen, die sich nach dem Ausbildungsstand des Hundes sowie nach seiner Größe orientieren.
Es gibt 4 Größenklassen, „small“ für Hunde unter 35 cm Schulterhöhe, „medium“ für Hunde unter 43 cm Schulterhöhe, „intermediate“ für Hunde unter 48 cm Schulterhöhe, sowie „large“ für Hunde ab 48 cm Schulterhöhe.
Jeder mindestens 18 Monate alter Hund wird vor seinem ersten Start von einem Leistungsrichter offiziell eingemessen, das Ergebnis wird in einem Messprotokoll festgehalten. Die vorgeschriebene Sprunghöhe und Sprungweite innerhalb des Parcours orientiert sich nach der Größenklasse, die am Start ist.
Zu den drei Größenklassen gibt es auch noch die Vier Leistungsklassen (A0 -A3).
Erststarter beginnen in der Klasse A0, hier gibt es keinen Slalom und keine Wippe. Hunde die drei fehlerfreie Durchgängw erlaufen haben , dürfen in die Klasse A1 aufsteigen.
In der sogenannten Klasse A1 ist der Laufweg im Parcours bereits mit allen Geräten möglich, die vom Richter vorgegebenen maximalen Laufzeiten sind großzügig eingesetzt.
Die nächst höhere Klasse ist die sogenannte A2, hier sind die Laufwege winkeliger und die Vorgabe der Laufzeiten deutlich höher.
Die höchste Klasse, in der auch die Qualifikations-Wettkämpfe für die Teilnahme an den nationalen und internationalen Meisterschaften stattfinden, ist die A3. Hier sind der Parcours verwinkelt gestellt, die Laufwege schwierig, die Tempovorgabe hoch. Diese Klasse stellt das Mensch-Hund-Team auf den Prüfstand und es gilt nicht nur, wer schnell laufen kann, sondern auch, wer gut im Team aufeinander eingespielt ist, wird erfolgreich sein. Die Zeit gibt hier das schnellste Mensch / Hund Team vor.
Voraussetzungen für den Start bei einem offiziellen Turnier (mit Wertungsläufen) ist eine erfolgreich abgelegte Begleithundprüfung des Hundes innerhalb des VDH und das Mindestalter von 18 Monaten. Deren Nachweis auf der Leistungsurkunde berechtigt zum Start in der Einstiegsklasse, der sogenannten A0. Jeweils nach Leistungsklasse gibt es andere Aufstiegsvorgaben, zB. 3 fehlerfreie Läufe im Wertungslauf (A-Lauf) platziert unter den ersten 3 oder alternativ 5 unplatzierte fehlerfreie A-Läufe berechtigen zum Aufstieg in die nächst höhere Klasse.
Agility ist ein Hundesport mit „Suchtfaktor“ – hohes Tempo kombiniert mit Köpfchen bei der Findung des optimalen Laufweges von Hund und Hundeführer legen hohe Maßstäbe an das Team. Optimalerweise sollten Hund und Hundeführer viel Freude am Laufen und Rennen haben, sich gerne sportlich betätigen. Training und immer wieder Training zu jeder Jahreszeit (es sei denn, Schnee und Eis und höchste Außentemperaturen legen es nicht nahe) sind die unbedingte Voraussetzung für eine Weiterentwicklung.